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286 47. Von Constantine über El-Guerrah und
Batna nach Biskra.

239km, Eisenbahn. Durchgehender Personenzug, nur Okt.-Mai, in
(von El-Guerrah, So. Di. Do. Fr. mit direktem Anschluß und Schlafwagen
von Algier, in ca. ) St. für 22.60, 16.95 oder 12.45 fr.; außerdem Lokal-
züge
zwischen Constantine und Batna, sowie Mo. Do. zwischen Batna und
Biskra. Bis Fontaine des Gazelles r. sitzen! Bahnrestaurants in El-
Guerrah
, Batna
(Mittagstation) und El-Kantara.

Von den Zwischenstationen kommt Batna nur als Ausgangspunkt
für den Ausflug nach Lambèse und Timgad (R. 48) in Betracht. El-Kan-
tara
lohnt sowohl wegen seiner Lage wie als Stützpunkt für Ausflüge
nach Tilatou, dem Maâfatal u. a. O. einen mehrtägigen Aufenthalt.

Von Constantine nach El-Guerrah, 37km, s. S. 285/284. Die
Bahn erreicht über (50km) Aïn-M’Lila (770m) das Plateau des
Sbakh
, die weite, an Salzseen reiche Hochsteppe Ostalgeriens, ein
ungemein ödes Land, aber großartig in seiner starren Ruhe, mit
den graugrünen Büscheln des Halfagrases auf dem salzigen Stein-
boden
und den kühnen Zackenlinien und steilen Abstürzen der
jeglicher Vegetation baren Felsengebirge (Ottmann). Gelegentlich
bilden die Hütten oder Zeltlager der Nomadenstämme und ihre
Herden eine stimmungsvolle Staffage.

Rechts der kahle Dj. Nif-Ensser; weiterhin, namentlich bei
Morgenbeleuchtung, schöner Blick auf den Salzsee Tinsilt, mit den
Vorhöhen des Saharaatlas (S. 176) im Hintergrunde.

68km Les Lacs (790m), Haltestelle auf der Landzunge zwischen
dem Tinsilt und dem (l.) Chott Mzouri. Die Eisenbahn durch-
schneidet
weiterhin den häufig von Flamingos und Wildenten be-
völkerten
Tinsilt auf einem langen Damm. 85km Aïn-Yagout
(881m), inmitten einer öden Hügelkette.

93km Fontaine-Chaude (ca. 850m), Bahnhof mit einigen No-
madenzelten
, unweit des Flüßchens Oued Mader.

Kurz vor der Station erblickt man l. den Medracen (arabisch Mad-
ghasen
), ein vorrömisches Königsgrab (des Masinissa?), nach dem sog. Tom-
beau
de la Chréfienne (S. 249) das größte Grabdenkmal der Berberei. Der
gewaltige Bau steht inmitten eines alten Berberfriedhofs auf dem flachen
Sattel (909m) zwischen zwei niedrigen kahlen Höhenzügen, etwa halbwegs
zwischen Fontaine-Chaude und der (10km) Sebkha Djendeli, dem Lacus
Regius
der Alten (vom Bahnhof Feldweg in St., Mundvorrat mitnehmen).
Der Medracen, als eines der wenigen erhaltenen Tumulusgräber griechisch-
punischen
Stils von hohem Interesse, besteht aus einem schweren zylin-
drischen
Unterbau von 58,8m Durchmesser und nur 4,4m Höhe, sowie aus
einer kegelförmigen Stufenpyramide von 24 Stufenringen, mit einer oberen
Plattform von 11,4,m Durchmesser. Die Gesamthöhe beträgt 18,3m. Die
60 unkannelierten dorischen Halbsäulen erinnern an die ältesten griechi-
schen
Tempel Siziliens, die Hohlkehle über dem Architrav an ägyptische
Vorbilder. Die rohen Zeichnungen am Unterbau stammen ebenso wie die
libyschen und neupunischen Inschriften aus dem Altertum. Von der ehe-
mals
24 × 15 großen rechteckigen Vorhalle sind nur geringe Spuren übrig,
die geradlinige Galerie, die auf die kleine Grabkammer in der Mitte des
Gebäudes mündete, ist 1895 eingestürzt. Zwei weitere Stollen rühren
von eingeborenen Schatzgräbern her.